Sonntag, 19. März 2017

Bradford Industrial Museum

Ich begab mich heute zum nördlicheren Teil von Bradford. Leider regnete es heute den ganzen Tag über, sodass der Gang zum höchsten Punkt Bradfords anstrengender war, als gedacht.
Oben angekommen, bekam man aber eine wunderbare Aussicht auf die Stadt.
 

Undercliffe Cemetery
Auf den Weg zum Museum kam ich am "Undercliffe Cemetery" vorbei. Er wurde 1852 gegründet und man kann noch heute die Grabsteine des 19. Jahrhunderts entdecken. Viele reiche Familien haben sich dort verewigt und halbe Türme als Grabstein errichtet, um ihre Macht zu verdeutlichen. Und genau diese Steine, finde ich am schönsten zu betrachten.




Bradford Industrial Museum
Ein ganzes Sückchen weiter nördlich war dann das Museum, welches einen guten Einblick in die Geschichte von Bradford ab dem 19. Jh. in verschiedenen Ausstellungen gibt.
Das Gebäude ist eine ehemalige "Kammühle". Im ersten Raum sieht man die damaligen Maschinen um Energie und Strom zu gewinnen. Das waren riesige Geschosse, wenn man bedenkt wie klein vergleichbare Motoren inzwischen sind.






 

Bradford wurde erst durch die Industrie zur richtigen Stadt. Dadurch fanden auch die meisten Veränderungen im Transportwesen in dieser Zeit statt. Als die Leute nicht mehr alle Orte zu Fuß erreichen konnten, wurde das Zugnetz ausgebaut und Busse wurden populär, da diese besser durch die engen Straßen kamen. Außerdem wurden vermehrt Pferde mit Kutschen als Taxis genutzt, bis dann die Automobilindustrie größer wurde.




Auf der nächsten Etage waren dann alte Maschinen aus der Textilindustrie, in der die Mädchen und Frauen arbeiteten. Was mich schon stark schockte, war, dass die Lebenserwartung für die meisten zwischen 1800 und 1930 nicht größer als 18 Jahre war.



Zu guter Letzt gab es auch noch eine Ausstellung über die Pferde im industriellen Bradford. Wie schrecklich sie damals behandelt wurden. Die Pferde hatten wenig Willen zu Leben, verständlich, da sie auf den nassen Straßen ständig ausrutschten, die Tierärzte bestechlich waren und sie hoch banden, damit sie nicht umfallen würden, waren sie mal schwach. Bis dann der finale Satz "Horse down" auf den Straßen erklang und das Tier abtransportiert wurde.
Eine Änderung dieser Umstände ergab sich erst, als das Buch "Black Beauty" raus kam und die Menschen verstanden, wie sich die Pferde fühlen mussten. Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Kinderbuch eine so interessante Geschichte mit sich bringt!




Zum Mittagessen gab es dann noch schnell etwas von Taco Bell, bis ich vollkommen vernässt vom Regen im Wohnheim ankam und meine Füße erst einmal entspannte.


Alles andere, was ich heute noch anschauen wollte, habe ich aufgrund des Wetters auf nächste Woche verschoben, in der Hoffnung, dass ich dann nicht mehr so viel Muskelkater in den Beinen habe.